Kurzbeschreibung

Eine Schicht von 8 Stunden ist zu wenig, zwei Schichten sind zu lang – dann eignen sich versetzte Arbeitszeiten. Bei versetzten Arbeitszeiten werden innerhalb der Betriebszeit des Unternehmens Arbeitszeitblöcke definiert, die sich in Beginn und Ende teilweise überlappen. 

Damit kann ein Unternehmen die Betriebszeiten ausweiten, es kann aber auch einen stark variierenden Personalbedarf im Tagesverlauf gestalten. Das Modell eignet sich besonders gut für den Handel, im Logistikbereich und in vielen Dienstleistungsbranchen und ist dort auch weit verbreitet.

Auch in diesem Modell richtet sich der Arbeitsplan nach den Bedürfnissen des Unternehmens bzw. nach der Kundenfrequenz. Für Zeiten mit größerem Arbeitsanfall wird die Personalstärke erhöht, für Zeiten mit geringerem Anfall wird die Personalstärke gesenkt. 
In Absprache mit dem Team entscheiden sich die Beschäftigten für die von ihnen präferierten Arbeitszeitblöcke. Am Ende müssen alle vorgegebenen Einsatzzeiten abgedeckt sein und die Beschäftigten sollten in etwa ihre wöchentliche Arbeitszeit erreichen. Das Modell erfordert eine hohe soziale Kompetenz der Beschäftigten und ein gutes Teamklima, denn alle müssen Willens sein, untereinander Kompromisse auszuhandeln und die persönlichen Rahmenbedingungen (kleine Kinder, öffentliche Verkehrsmittel etc.) der Kolleginnen und Kollegen zu berücksichtigen. Für die Vorgesetzen hat das Modell den Vorteil, dass sie nicht in aufwändiger Abstimmung den Arbeitsplan erstellen, abstimmen und verändern müssen.

Vorteile

• Die Arbeitszeiten können an den jeweiligen Personalbedarf angepasst werden 
• Betriebszeiten (also Maschinenlaufzeiten oder Öffnungszeiten) können verlängert werden 
• Das Arbeitszeitmodell ist sehr flexibel, auch flexibler als Schichtmodelle
• Es ist gut geeignet bei vielen Teilzeitkräften oder beim Einsatz von Minijobbern
• Es fallen in der Regel keine Schichtzuschläge an
• Es besteht besondere Flexibilität vor allem bei Teilzeitverträgen. Dies ist aber nicht in allen Branchen möglich und auch nicht immer beschäftigtenorientiert

Nachteile

• Eine genaue Personal-Bedarfsanalyse ist erforderlich
• Kurzfristige Schwankungen können eher durch Korrekturen des Plans abgefangen werden als bei starren Schichtsystemen
• Aus Gründen der Mitarbeiterzufriedenheit sollten die Dienstpläne mindestens 2 Wochen, besser 4 Wochen im Voraus veröffentlicht werden

Vorteile

• Die Arbeitszeiten sind in begrenztem Umfang variabel
• Wenn die Beschäftigten ein Mitspracherecht bei der Besetzung der Blöcke haben, kann das Modell Beruf und private Interessen gut verbinden
• Schichten können bei Bedarf untereinander getauscht werden (geht nur bei gleicher Qualifikation und nicht personengebundenen Tätigkeiten)
• es bestehen viele Möglichkeiten, in Teilzeit zu arbeiten

Nachteile

• Keine spontane Flexibilität wie bei Gleitzeit möglich, Anfang- und Endzeiten sind verbindlich
• Starres und ungünstiges Modell, wenn die Beschäftigten keinen Einfluss auf die Besetzung der Arbeitsschichten haben
• Geteilte Schichten werden oft als nachteilig empfunden
• Wird die Arbeitseinteilung nicht kooperativ gelöst besteht die Gefahr, dass einzelne, zurückhaltende Beschäftigte überdurchschnittlich oft in unattraktiven Randzeiten arbeiten