Nur auf den ersten Eindruck mag die enge Wechselwirkung zwischen Gesundheit und den Einflussmöglichkeiten auf die Arbeitszeit überraschen. Bei näherer Betrachtung scheint die Verbindung der beiden Aspekte direkt nachvollziehbar: Wer von außen vorgegeben bekommt, wann und wie lange zu arbeiten ist, wird in seinen Handlungsspielräumen stark eingeschränkt und verliert Kontrolle über seine Aktivitäten. Da kann ein Auftrag nicht oder nur in Hetze abgeschlossen werden, weil die letzten 15 Minuten fehlen oder nicht bezahlt werden. Oder umgekehrt: Da muss man zu festgelegten Zeiten im Büro sein und vorher aber die Kinder in die Schule bringen, beim alten Vater nach dem Rechten schauen oder einfach nur hoffen, dass es keinen Stau geben möge.
Daher kommen etliche Studien und Surveys der letzten Jahre übereinstimmend zum Schluss, dass der persönliche Einfluss auf die Gestaltung der Arbeitszeit zu den wesentlichen gesundheitlichen Einflussfaktoren gehört, zuletzt die BAuA im Arbeitszeitreport 2016 (s. Abbildung).
Bei sinkendem Einfluss auf die Arbeitszeit steigen gesundheitliche Beschwerden
(in Anlehnung an die Empfehlungen des Gawo e.V.)